Noch umgarnt von der liebenswürdigen rheinland-pfälzischen Gastfreundschaft im Landtag am Platz der Mainzer Republik mit der NRW-Fahne als Willkommensgruß, mit der Besichtigung des Plenarsaals, mit historischen Einlassungen über die zarten demokratischen Anfänge in Deutschland während der Mainzer Republik 1792/93 und dem Hambacher Fest 1832 sowie Mittagessen im Landtagsrestaurant hatte der FCL NRW zunächst Startprobleme in der Hechtsheimer Halle der Bereitschaftspolizei. Und als er sich warm gespielt hatte und auf das Mainzer Tor drängte, lief er in einen erbarmungslosen Konter des FCL Rheinland-Pfalz. Zu weit aufgerückt, konnte der FCL NRW seine Defensivreihen nicht schnell genug schließen. Die Pfälzer schlossen einen präzisen Angriff über den rechten Flügel nach scharfem Flachpass parallel zur Torlinie zur 1-0 Führung ab. Das wiederholte sich noch zwei weitere Male. 3-0 lag der FCL NRW zur Pause zurück. Er zeigte durchaus gute Ansätze, passte aber häufig zu ungenau und war vor allem, wen wundert es, etwas langsamer als die juvenilen Pfälzer, die im Schnitt zwanzig Jahre weniger auf ihren Buckeln hatten. Und hätte Volker Jung im Kasten des FCL NRW nicht wieder eine großartige Leistung gezeigt, der Rückstand hätte leicht noch höher ausfallen können. Nach der Pause jedoch nahm der FCL NRW doch noch sein Kämpferherz in die Hände: Bernd Heimfahrt und Jan Söffing räumten hinten resolut auf. Wolfgang Euteneuer, Jens Harmeier und Johannes Körner kurbelten das Spiel an und versuchten immer wieder, die emsige Spitze Edward Surovcak zum Abschluss zu bringen. Und endlich fiel das Tor: Jörg Krauses scharfe Hereingabe konnte Hans
Zinnkann zum 1-3 verwerten. Weitere Chancen, darunter einige hochkarätige, blieben wie bereits in der ersten Halbzeit ungenutzt. So kam es, wie es kommen musste: Die Pfälzer legten gegen Ende der Spielzeit noch zwei Mal nach. Endstand 5-1 im Länderspiel Rheinland-Pfalz gegen Nordrhein-Westfalen. Trotz der deutlichen Niederlage hat sich der FCL NRW gegen ein überlegenes Team insgesamt gut präsentiert. Alle Spieler und Betreuer hatten ihren Spaß nicht nur beim Match selbst, sondern auch während der dritten Halbzeit im Wein-und Bierkeller nahe der Mainzer Altstadt. Am nächsten Tag besichtigten die FCLer das Mainzer Stadion und erhielten interessante Informationen über fußballerische und technische Details der Fußball-Arena. Informativ war auch die anschließende Stadtführung mit den Stationen Markt, Dom, Altstadt und Schillerplatz mit Fastnachtsbrunnen. Im nächsten Jahr sind die Meenzer zum Rückspiel herzlich willkommen in NRW. Dann wird der Spieß umgedreht – hoffentlich.